Seit langen Zeiten stellen sich ForscherInnen die Frage, wodurch die Persönlichkeit eines Menschen bestimmt wird. Dabei beleuchtet die Wissenschaft Aspekte aus der unmittelbaren Umwelt, der frühen Kindheit und die Erbanlagen. Um diese Frage endgültig klären zu können, bedient sich die Wissenschaft schon seit Jahrzehnten an Informationen einer ganz bestimmten Menschengruppe, den Zwillingen. Aktuell forscht eine Neurowissenschaft-Gruppe, in welchen Formen Unterschiede in der Gehirnentwicklung passieren:
Variabilität in der Gehirnentwicklung – DFG bewilligt Forschungsgruppe am Institut für Biologie der Freien Universität
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat an der Freien Universität eine neue Forschungsgruppe zur Untersuchung grundlegender Prinzipien der Gehirnentwicklung eingerichtet. Die Forschungsgruppe besteht aus insgesamt 13 Arbeitsgruppenleitern, die in neun eng verbundenen Forschungsprojekten der Frage nachgehen werden, wie Variabilität trotz identischer Gene zur Gehirnentwicklung beiträgt.
So sind zum Beispiel eineiige Zwillinge zwar genetisch identisch, haben aber unterschiedliche Persönlichkeiten. Diese Unterschiede können durch unterschiedliche Lebenserfahrung oder zufällige Unterschiede während der Gehirnentwicklung verursacht werden; in welchem Grad diese beiden möglichen Ursachen zum Unterschied der Persönlichkeiten beitragen ist allerdings unklar und am Menschen nicht problemlos erforschbar. Die neue Forschungsgruppe trägt den Namen „Von Impräzision zu Robustheit in der Assemblierung Neuronaler Schaltkreise“; sie wird von Prof. Dr. Peter Robin Hiesinger am Institut für Biologie als Sprecher geleitet, wie die DFG am Freitag in Bonn weiter mitteilte. Partner-Institutionen sind die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, die Humboldt Universität zu Berlin und das Zuse-Institut Berlin.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der neun Projekte innerhalb der Forschungsgruppe nutzen die Fruchtfliege als neurogenetisches Model mit dem Ziel herauszufinden, in welchen Formen individuelle Ungenauigkeiten zur Gehirnentwicklung beitragen und sogar notwendig sind.
Der Sprecher der neuen Forschungsgruppe, Prof. Dr. Peter Robin Hiesinger, hat 2021 mehrere neue Projekte zum informationstheoretischen Verständnis der Gehirnentwicklung an der Freien Universität Berlin gestartet. So wurde er vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem ERC Advanced Grant geehrt. Die mit 2,3 Millionen Euro dotierte Auszeichnung wurde für das Projekt ‘Synaptic Promiscuity in Brain Development’ verliehen. Er veröffentlichte zudem ein populärwissenschaftliches Buch zum Thema ‘The Self-Assembling Brain’ (Princeton University Press 2021).
Die Forschungsgruppe ist eine von bundesweit acht, die die DFG neu bewilligte. Die maximale Förderdauer der Forschungsgruppen beträgt zweimal vier Jahre. DFG-Forschungsgruppen ermöglichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Insgesamt fördert die DFG zurzeit 177 Forschungsgruppen, 13 Klinische Forschungsgruppen und 11 Kolleg-Forschungsgruppen. Zu den an der Freien Universität am Freitag verlängerten Kolleg-Forschungsgruppen zählt „Rethinking Oriental Despotism – Strategies of Governance and Modes of Participation in the Ancient Near East“ der Sprecher ist Professor Dr. Jörg W. Klinger: Kernthematik der KFG 2615 • DFG Kolleg-Forschungsgruppe 2615 – Rethinking Oriental Despotism – Home • Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften (fu-berlin.de)
Weiterführende Webseiten:
DFG – Deutsche Forschungsgemeinschaft
Variabilität in der Gehirnentwicklung | myScience / news / wire – kurze nachrichten
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