Auch im Forschungsprozess wurde die partizipative Kooperation großgeschrieben: Jugendliche und ihre Angehörigen waren nicht die “Beforschten”, sondern brachten als Ko-Forschende eigene Ideen in die explorative Längsschnittstudie ein. Narrative Interviews und Gespräche in sogenannten “Reflecting Teams” gaben Aufschluss darüber, wie die einzelnen am Bildungsübergang beteiligten Akteur*innen miteinander kooperieren.
Die Motivation der Jugendlichen, über Monate hinweg an der wissenschaftlichen Studie teilzunehmen, war vielfach ihr Wunsch, die eigene Lebenssituation verbessern zu wollen. Denn: “Leider wird aktives Einbeziehen von Jugendlichen in den aktuellen Unterstützungsangeboten zu selten gelebt, das Projekt ist in dieser Hinsicht also zukunftsweisend”, so die Bildungswissenschafterin Helga Fasching, die selbst in der Übergangsberatung und -unterstützung tätig war und die Herausforderung also auch aus der Praxis kennt.
Für Praktiker*innen, die Jugendliche mit Beeinträchtigungen aktiver in Gestaltungsprozesse einbinden möchten, haben die Expertinnen drei Ratschläge:
1) Umdenken erwünscht: Es braucht den Mut der Akteur*innen, reflexive Räume mit Jugendlichen aufzumachen und über Grenzen hinauszudenken.
2) Barrierefreies Sprechen, das der Diversität der Zielgruppen gerecht wird: Partizipieren können nur jene, denen es auch möglich gemacht wird.
3) Ressourcen einfordern: Es braucht Zeit, Raum und eine gewisse Teamstärke, um partizipative Kooperation anzustoßen.
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