Die Unterdrückung von nicht erwünschten Handlungen ist im Alltag weit verbreitet. Diese Reaktionshemmung wird auch als diagnostisches Mittel bei Zwangsstörungen eingesetzt, etwa bei Essstörungen, Ängsten vor Höhe oder engen Räumen. Die Psychologin Diederich forscht jedoch nicht an neuen Therapieansätzen, sondern mit ihrem Fachgebiet der mathematischen Psychologie entwickelt sie mathematische Modelle für kognitive Prozesse.
Das gilt auch für das neue Forschungsprojekt, in dem sie besonders die eigentliche Stoppzeit interessiert. Wie lange dauert es für eine Person, die bereits initiierte Handlung zu stoppen? Da diese Zeit nicht direkt von Außen beobachtbar und meßbar ist, benötigt die Professorin für die Messung ein mathematisches Modell: Sie nutzt den Copula-Ansatz der Statistik. „In der Psychologie wird die Modellierung zunehmend wichtiger. Die Mathematik ist unbestechlich, sie kann ganz präzise, überprüfbare Vorhersagen machen“, erläutert Diederich.
0 Kommentare