Die neu entwickelte Mauslinie kreuzten die Forschenden anschließend mit Mäusen, die unterschiedliche neurodegenerativen Erkrankungen nachbilden. In Mäusen, welche Anzeichen der Alzheimer-Krankheit aufweisen, verklumpte das Leuchtprotein und signalisierte eine starke Proteostase-Störung. Interessanterweise war dies in Chorea-Huntington-Mäusen nicht der Fall. Irina Dudanova erzählt: „Die unterschiedlichen Ergebnisse waren sehr überraschend. Beim genaueren Untersuchen der Ursache stellten wir fest, dass sowohl die fehlgefalteten Proteine selbst, als auch deren Ort in der Zelle eine wichtige Rolle spielen.“
Während das fehlgefaltete Protein im Alzheimer-Model nämlich im Zellkörper Ablagerungen bildet, verklumpt es im Huntington-Mausmodell im Zellkern. Die Protein-Qualitätskontrolle und deren Kapazität kann innerhalb einer Zelle demnach stark schwanken. „Das zeigt, wie komplex die Qualitätskontrolle von Proteinen ist und wie unterschiedlich die Störungen in einzelnen neurodegenerativen Krankheiten verlaufen können“, erklärt Irina Dudanova.
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