Azubi ©Mike Linderer (Pixabay)

„Sprachförderung“ wird noch immer häufig als rein schulische Angelegenheit aufgefasst. Aber auch Betriebe können Auszubildende unterstützen, die die deutsche Sprache noch nicht sicher beherrschen.
Dafür sind Ausbilder*innen gefragt, die sich ihre eigene Ausdrucksweise bewusst und bereit sind, auch sprachlichen Missverständnissen auf den Grund zu gehen. Eine neue Forschungsstudie gibt Antworten dazu.

Viadrina-Linguistinnen erforschen Sprachgebrauch von Auszubildenden

Periphere Grenzregionen und ihre Verflechtungen ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken, ist das Anliegen des im April 2021 gestarteten Verbundprojektes „Linking Borderlands: Dynamiken grenzregionaler Peripherien“, an dem die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) beteiligt ist. In dem mit rund zwei Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten, auf drei Jahre angelegten Projekt, bringen Forschende verschiedener Disziplinen ihre Expertise über zwei Grenzregionen zusammen: die Region Brandenburg/Lubuskie sowie den Grenzraum des Saarlandes mit Luxemburg, Frankreich und Belgien.

Neben der Europa-Universität sind die Universität des Saarlandes, die Technische Universität Kaiserslautern und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg an dem Vorhaben beteiligt.

Teilprojekt „Communicative Borderlands“

Am Viadrina-Center B/ORDERS IN MOTION ist das Teilprojekt „Communicative Borderlands: Soziale Praxis und Sprache im Berufsausbildungskontext“ angesiedelt. Unter Leitung von Prof. Dr. Konstanze Jungbluth, Inhaberin der Professur für Sprachgebrauch und Sprachvergleich, und Prof. Dr. Nicole Richter, Professorin für Multicultural Communication, wird das Sprachenlernen im grenzüberschreitenden Ausbildungskontext betrachtet. „Das Aufeinandertreffen mehrerer Sprachen in Grenzkontexten kann zur Herausforderung werden. Einen Teilbereich, in dem sich politische Bestrebungen, Hürden und Chancen wie im Brennglas beobachten lassen, stellt der Berufsausbildungskontext als Tor zur grenzüberschreitenden Arbeitswelt dar“, begründen die Linguistinnen ihren Fokus.

Im Rahmen des Teilprojektes werden staatliche und kommunale Strategien für grenzübergreifende Berufsbildungsangebote betrachtet – von der regionalen grenzüberschreitenden Wirtschafts- und Sozialpolitik bis zu den handelnden Akteurinnen und Akteuren in Schulen, Unternehmen und Handelskammern. Darüber hinaus soll die soziale Praxis mehrsprachiger Gesprächssituationen von Auszubildenden dokumentiert und ausgewertet werden.

Weitere Themenbereiche

Weitere Teilprojekte des Verbundvorhabens befassen sich mit Policy-Transfer, kulturellen Aushandlungsprozessen im Film, mit Planungskulturen sowie Energietransitionen. Neben den konkreten Forschungsergebnissen verfolgen die beteiligten Institutionen das Ziel, die Kooperation zwischen dem UniGR-Center for Border Studies an der Universität Luxemburg, an dem unter anderem die Universität des Saarlandes und die Technische Universität Kaiserslautern beteiligt sind, und dem Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION der Europa-Universität Viadrina zu festigen.

Originalpressemitteilung
Link zur Mitteilung (Ida)


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