Power ©Gerd Altmann (Pixabay)

Eltern wie Lehrende stellen sich immer wieder die Frage, wie Kinder am besten gefördert und ausgebildet werden können. Die Neurowissenschaft bringt laufend neue Erkenntnisse, doch wie lassen sich diese ins Bildungssystem übernehmen? Waren in der „guten alten Zeit vor den digitalen Medien“ Kinder besser ausgebildet? Ein neues Forschungsprojekt beschäftigt sich nun mit diesen und vielen weiteren Fragen zum Thema: „Bildung im Digitalzeitalter“.

Forschungsprojekt: „Zukunft Waldorfpädagogik - Bildung in digitalen Zeiten“

Die Freie Hochschule Stuttgart startet ein Forschungsprojekt zur Innovation des Unterrichts.
Da sich Alltag und Lebensweise der gesamten Kindheit verändern, muss die praktische Umsetzung der Waldorfpädagogik betrachtet, geprüft und methodisch-didaktisch eventuell auch neu gefasst werden.
Das Forschungsprojekt zielt auf die Innovation der (waldorf-)schulischen Unterrichtspraxis. Die Publikation der Ergebnisse sollen zu einer zukunftsfähigen Wandlung des Waldorfunterrichts beitragen und auch in die Lehre und Konzeption des Studiums an der Freien Hochschule Stuttgart einfließen.

Pädagogik in der digitalen Zeit

Damit aus Kindern lebenstüchtige Menschen werden, brauchen sie eine Pädagogik, die sie wach für die aktuellen Zeitfragen macht und handlungsfähig in der Problembewältigung. Waldorfpädagogik greift solche Fragen auf und setzt sie in einen altersgemäßen Entwicklungskontext. Was bedeutet das 100 Jahre nach ihrer Entstehung? Digitalität verändert heute alle Lebensbereiche elementar. Was bedeutet also eine zeitgemäße Erziehung vor diesem gesellschaftlichen Hintergrund?

Wie müssen Kinder und Jugendliche heute in grundlegenden Bereichen geschult werden, um in zunehmend digitalisierten Lebenswelten lebenstüchtig und gesund zu sein? Welche Bedeutung hat die Entwicklung sensomotorischer Fähigkeiten? Wie können Kinder so ausgebildet werden, dass sie eine Fähigkeit zur Verständigung über äußere und innere Prozesse erwerben? Ist der Fremdsprachenunterricht noch notwendig angesichts aufkommender Übersetzungsmaschinen? Müssen Kinder noch von Hand schreiben lernen oder ist das längst überholt?

Forschungsprojekt der Freien Hochschule Stuttgart

Vier Forschungsfelder, die Aktualisierung von elementaren Schulfächern an Waldorfschulen in den ersten acht Schuljahren, ergeben sich daraus für das neue Forschungsprojekt der Freien Hochschule Stuttgart: Bewegungskompetenz und Beheimatung im Leib, Sprachbildung, die Aktualität des Fremdsprachenunterrichts und der Schriftspracherwerb mit Pflege der Handschrift sowie des Lesens. Moderne Hirnforschung hat es bestätigt: Diese Bereiche bilden die Grundlage für die Entwicklung medienmündiger Jugendlicher, die anschließend an diese indirekte Medienpädagogik mit der eigentlichen Handhabung von elektronischen Medien und der souveränen Nutzung des Internets vertraut gemacht werden. So unterscheidet die Waldorfpädagogik zwischen der indirekten und der direkten Medienpädagogik.

(Waldorf-)schulische Unterrichtspraxis

In enger Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen an Partnerschulen wird der Unterricht an Waldorfschulen in der Praxis erforscht. Das Projekt ist aber auch auf Kooperationen und wissenschaftlichen Austausch über die Grenzen der Waldorfpädagogik hinaus angelegt. Die Leitung dieses breit aufgestellten Forschungsprojektes hat Dr. Susanne Speckenbach übernommen.

Das Forschungsprojekt zielt auf die Innovation der (waldorf-)schulischen Unterrichtspraxis. Die Publikation der Ergebnisse sollen zu einer zukunftsfähigen Wandlung des Waldorfunterrichts beitragen und auch in die Lehre und Konzeption des Studiums an der Freien Hochschule Stuttgart einfließen. Die Ergebnisse sollen die Praxis der Waldorfschulen vor dem Hintergrund der flächendeckenden Digitalisierung der Gesellschaft reflektieren und zur Weiterentwicklung anregen.

Wissenschaftliche Ansprechpartnerin

Dr. Susanne Speckbach
Freie Hochschule Stuttgart
Seminare für Waldorfpädagogik
Tel. +49 711 210 94 72
E-Mail speckenbach@freie-hochschule-stuttgart.de


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