>> Als ich die Idee (Lernen als SPIEL) entwickelte und betonte, dass Lernen “passiert”, entdeckte ich etwas WESENt-liches:
 
LERNEN passiert immer bei SPANNUNG!
Denn: SPANNUNG erzeugt INTERESSE.

Das Schlüsselwort der Forschung zu Lernen besagt inzwischen, dass Lernen in der “freien Natur” eher BEILÄUFIG geschieht, während wir Dinge tun, Probleme lösen, Aufgaben erledigen etc.

 

Was genau bedeutet das?

Einer der Autoren, die diesen Standpunkt vertreten (Krashen) vergleicht dies mit einem großen Shoppingcenter:

Du warst zigmal dort, Du hast Hundere (vielleicht Tausende) von Infos, Fakten, etc. über dieses Center gelernt: wo es sich befindet, wie man hinfindet, wo man parkt, wo man besser parkt, wo man eine bestimmte Art von Gütern kaufen kann, wo man telefonieren kann (das war vor den Handys), wo sich Toiletten befinden (und welche sauber sind), welches der drei italienischen Restaurants Deinem Geschmack am besten entspricht, und und und.Stell Dir vor, all das wäre Lernstoff und via Unterricht und Prüfungen “erlernt” worden – kannst Du dann dort erfolg-REICH einkaufen gehen? Eben! Weil Lernen in Wirklichkeit nebenbei “passiert”.

 

Wie steht es um das “Lernen” in der Schule?

Krashen stellt auch fest, dass der eigentliche Lernprozess, wegen dieser Beiläufigkeit, de facto UNSICHTBAR wird und dass deshalb echtes beiläufiges Lernen Welten getrennt ist von den Techniken, die man in der Schule anbietet, um “Lernen” auszulösen. Dieses BEILÄUFIGE LERNEN (der Fachausdruck lautet INCIDENTAL, im Deutschen könnten wir von “koinzidentalem Lernen” sprechen) wird durch verkrampfte Versuche, Lernen in Isolation zu “erzeugen”, vollkommen ver-UNMÖGLICH-t.

Begriffserklärung:
“INCIDENT” kann sowohl mit “Zufall” als auch mit “Er-LEB-nis” übersetzt werden; INCIDENTAL bedeutet “beiläufig”, “nebenbei”. Wir kennen den Begriff im Deutschen als Fremdwort (Koinzidenz = etwas ereignet sich “ko”, das heißt mit, parallel, gleichzeitig mit etwas anderem), also könnten wir sagen: Lernen = eine Koinzidenz, sie geht mit etwas einher, kann also nicht alleine stehen.


Und jetzt?

Anhand der Birkenbihl-Methoden kannst Du viele Aspekte erlernen, die es Dir erlauben, eine Tätigkeit zu “tun” (z.B. eine Variante von Stadt-Land-Fluss, ein WISSENs-Quiz- oder ein anderes Frage-Spiel spielen), bei welcher Lernen INCIDENTALLY “passieren” kann.

Das heißt: Es gibt viele Möglichkeiten, “Shopping-Center” zu erzeugen, so dass durch “Herumlaufen und Kaufen-Wollen” beiläufige Lern-Effekte entstehen.

Folgend findest Du eine ABC-Liste von Situationen, in denen eine Menge BEILÄUFIGES LERNEN stattfindet:

A Ausstellungen
B Baukästen, Brett-Spiele
C Computer, Chemie-Baukästen, Comics (z.B. Asterix)

D Dokumentationen, DVD-Filme (mehrsprachig)
E Expeditionen (Berichte)

F Fernsehen, Filme

G Gartentipps

H Heimwerken, Haustiere

I Imitation, Identifikation mit Leuten, die wir mögen (und von denen wir deshalb lernen wollen), Internet
J Joggen (Selbstdisziplin, Ausdauer)

K Kino, Kochtipps, Konzerte
L Lesen

M Museumsbesuche, Malerei, Musik (hören, musizieren)
N Neuromechanismen aktivieren, Naturphänomene (z.B. Mondfinsternis)

O Oper
P Planetarium, Physik-Baukästen

Q Quiz-Sendungen
R Reiseplanungen, Rezepte

S Spiele, Serien im Fernsehen (und viel beiläufig lernen – z.B. Star Trek, Shogun), Sport
T Theater

U Urlaubsplanungen
V Vorträge

W Weisheiten
X

Y

Z Zoo-Besuche <<


~ Vera F. Birkenbihl


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